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Die digitale Transformation von UX und Industrial Design

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  • 09.03.2024
  • Quelle: Redaktion

Nie zuvor hatte die digitale Transformation so viel Relevanz wie heute und nimmt auch auf das Industrial Design und verwandte Bereiche zunehmend Einfluss. Die User Experience (UX) wird heute viel im Zusammenhang mit grafischen Interface-Lösungen auf Display-Anwendungen (Apps, Steuerungen, Web, etc.) verwendet.
Dies entspricht auch dem Trend der zunehmenden Digitalisierung, der vermehrten Nutzung der Virtual Reality (VR) und der Künstlichen Intelligenz (KI) - die Screens der neuen Welt brauchen ein Gesicht!

In der Vergangenheit stellte die Hardware (Aussenhülle) einen dominanten Teil eines Produktes dar. Zu dieser Zeit entwickelte sich Industrial Design zum Erfolgsfaktor für viele Unternehmen. Bei der Designentwicklung war und ist die Gestaltung der Nutzererfahrung ein Kern der Arbeit eines Industrial Designers.

Bild01: Was früher Hardware war, sind heute dynamische Pixel hinter Glas.

Da Produkte mit den Jahren immer ausgereifter und optimierter wurden und die Zahl vergleichbarer Produkte zunahm, war es schwerer neue technische oder funktionale Produktbesonderheiten (Unique Selling Points/ USPs) zu finden. So hat in den letzten Jahren der Fokus auf das Produkterlebnis zunehmend als USP an Bedeutung gewonnen. In der Produktsemantik kam auch der emotionale Faktor, durch beispielsweise neue LED Lichttechnik, hinzu.

In einem aktuellen UX-Entwicklungsprozess sind Nutzerforschung, Tests und das resultierende UX Design integriert. Hierdurch kann das Produkt genau auf den Anwender oder die Anwenderin zugeschnitten werden. Heute gestaltet ein Großteil der Industrial Designer für Ihre Kunden „Hardware“- und „Software“-Benutzeroberflächen. Ein Trend ist hierbei deutlich sichtbar: die Bildschirme der Geräte werden größer.

Bild02: Beispiel Mobiltelefon: als das Gesicht der Produkt-Hardware sich mehr auf das User Interface reduzierte und das Gehäuse zu verschwinden begann, hat auch die Transformation des Industrial Design in die digitale Welt begonnen (ca. zur Jahrtausendwende).

Somit sollte jedes Produkt ganzheitlich, integral im Lebenszyklus des Produkts betrachtet werden: vom Unboxing, über die Nutzung, den Service bis zum Recycling.
Integrale Produktentwicklung ist seit vielen Jahrzehnten ein zentrales Thema in herstellenden Unternehmen und Agenturen. Hierbei arbeiten alle Disziplinen eng zusammen, um das bestmögliche Produkt zu entwickeln - und somit auch das beste Anwendererlebnis als USP im gesamten Produktlebenszyklus zu erhalten.

Wie kann die Zukunft von Digitalisierung, UX und Industrial Design aussehen?

Das Ziel einer optimalen UX ist, alle Wünsche des Nutzers zu erfüllen, Unverständnis zu beseitigen und den Nutzungszeitraum zu einem sehr zufriedenstellenden Erlebnis werden zu lassen.

Eine Vision: Was wäre, wenn viele Sensoren im Produkt den Nutzer 360° erfassen? Eine Künstliche Intelligenz (KI) wertet durch die Daten alle Emotionen aus und berechnet die 100% passende Reaktion für den jeweiligen Anwendenden. Diese KI könnte mit jeder Benutzung lernen und sich stetig verbessern. Vielleicht sind auch einige Teile der Hardware anpassungsfähig: zum Beispiel Software gesteuerte Veränderungen der Produktgeometrie oder der Ausdruck eines User Interfaces (UI). Was heute in den Anfängen sichtbar ist, kann bereits in wenigen Jahren real sein.

Bild03: In China wird das „Tracking“ von Menschen nicht so kritisch wie in Deutschland betrachtet. Hier ist bereits heute Standard, dass Kameras den öffentlichen Raum und Personen erfassen und mit Informationen steuern oder Analysetools auswerten.

Vielleicht werden wir in schon wenigen Jahren das „Digitale“ in Produkten und unserem Umfeld nicht mehr wahrnehmen. Es wird überall für uns nutzbar und unsichtbar integriert sein.

Industriedesigner und alle Gestalter haben die Möglichkeit, die digitale Welt menschlich zu gestalten. Es ist sicherlich eine Herausforderung den resultierenden Wandel und die neuen Möglichkeiten zu erfassen, die sich für unsere Gesellschaft und für Unternehmen ergeben.

Für die Gestalter:innen der Zukunft ist wichtig: Kreativ, positiv, lernbereit und offen für Neues zu sein!

Christof Paul, VDID Delegierter Region 02 - NRW

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    Bild 01 hard and software — © Mike_shots - shutterstock_1864669831
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